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Feierstunde für den rheinischen Turnvater Daniel Kappel

| TV-Heddesdorf | News

Eine Abordnung des Turnvereins Heddesdorf erlebte gemeinsam mit Gästen ein Ereignis, das nur alle 25 Jahre stattfindet: In Altwied wurde der Gedenkstein für Daniel Kappel geöffnet. Der wurde vor 100 Jahren im Wald gegenüber dem Friedhof aufgestellt, um den begeisterten Sportler und Turner-Gründervater zu ehren – 14 Vereine aus dem Kreis beteiligten sich damals an dem Ehrenmal, in der Stadt wurde die Kappelstraße bei der Brücke nach ihm benannt. Neben seiner Tätigkeit als Schuhmacher trug er zur Gründung von über 30 Turnvereinen bei, und war selbst als Übungsleiter aktiv. Zunächst sorgte der SV Altwied dafür, die in den Stein eingelassene Bleiröhre alle 25 Jahre mit einem Festakt herauszunehmen und um neue Dokumente zu ergänzen. Seit 1975 hat die bis heute aktive „Daniel-Kappel-Riege“ des TV Heddesdorf diese Aufgabe übernommen.

Zu Gast waren jetzt auch OB Jan Einig, der Beigeordnete der Stadt Ralf Seemann, der auch Vereinsvorsitzender des TVH ist, sowie Rudolf Rinnen, Präsident des Turnverbandes Mittelrhein. Der betonte in seiner Rede die Bedeutung, die das Turnen und die dadurch gegründeten Vereine für die demokratische Bewegung am Ende des 19. Jahrhunderts hatte. Für das bis dahin verbreitete Standesdenken war im Turnbereich wenig Platz. Oberbürgermeister Einig, selbst früher aktiver Turner, schilderte Erinnerungen an Internationale Deutsche Turnfeste, die trotz mehr als hunderttausend Teilnehmenden absolut friedlich und harmonisch abliefen. 

Neben dem TVH waren immerhin die Vertreter von zwei Vereinen gekommen, die damals die Gedenkstätte geschaffen hatten: Der TV 1912 Anhausen-Meinborn e.V. war durch die 1. Vorsitzende Sabine Weiler und der TV-Feldkirchen 1886 durch den 2. Vorsitzenden Manfred Jäger sowie den 90jährigen Karl-Heinz Jäger vertreten.

Zu den Dokumenten, die in diesem Jahr der „Zeitkapsel“ hinzugefügt wurden, gehörten auch Wünsche und Hoffnungen, die einige Kinder aus dem Verein für ihre Zukunft geäußert hatten. Stellvertretend nahm die Karateka Jana Vogel an der Veranstaltung teil. Der Eichbaum, der 1925 unmittelbar neben dem Gedenkstein gesetzt worden war, musste wegen klimabedingten Trockenschäden im vergangenen Jahr gefällt werden – eine Spende der Stadtwerke Neuwied und die Unterstützung des Forstamts erlauben es, demnächst Ersatz zu pflanzen.